„Wir agieren nicht größenwahnsinnig“

Zeno Fleck, einer der geschäftsführenden Gesellschafter und Gründer von TAUBER-SOLAR, über sein Unternehmen

Herr Fleck, die Solarbranche hat es momentan in Deutschland nicht leicht. Fördergelder fielen weg, und China bietet Solartechnik zu Dumpingpreisen. Wie geht es denn Ihrer Firma Tauber-Solar?

Zeno Fleck: Zunächst einmal sind wir ja kein Modulhersteller. Wir beziehen unsere Module von Partnern, darunter auch chinesische. Wir lassen aber regelmäßig an unabhängigen Instituten Herstellung, Leistung und Qualität überprüfen.

Unser Unternehmen hat in zehn Jahren doch schon einiges erlebt. Es ist aber bedauerlich zu sehen, dass in den letzten Monaten so viel Verunsicherung und Irritation am Markt gestreut wurde. Man muss sich vor Augen halten, dass das EEG in über 50 Ländern kopiert wurde. Wir sind Vorreiter auf dem Sektor der Erneuerbaren Energien weltweit. Ähnlich wie bei anderen technischen Entwicklungen sehen wir dabei zu, wie Andere es kopieren und massenhaft billig produzieren.

Hinzu kommt gerade die leidige Umlage-Debatte, die aus unserer Sicht völlig falsch geführt wird denn: Bei einem Bruttostrompreis von 25 Cent bleiben abzüglich von 3,5 Cent EEG-Umlage und Mehrwertsteuer gut 17,4 Cent pro Kilowatt übrig. Jetzt frage ich Sie, wer verdient diese 17,4 Cent?

Und, die Erneuerbaren senken mit dem Ökostrom die Kurse an der Strombörse, aber die Stromversorger geben nur die steigende EEGUmlage und nicht die gesunkenen Großhandelspreise an die Verbraucher weiter. Wichtig auch, dass die Umlage eben keine Subvention ist. Sie funktioniert wie ein Fonds und wird im Gegensatz zu einer echten Subvention verursachergerecht umgelegt, denn nur jede erzeugte Kilowattstunde wird tatsächlich gefördert.
Es gibt kein „Gießkannenprinzip“, und die Förderdauer ist klar begrenzt, im Gegensatz zu Subventionen. Hinzu kommt, dass die Regierung große Teile der Industrie – fast 40 Prozent – komplett von den Zahlungen befreit hat, was zu einer Schieflage der Kosten führte. Immer weniger müssen immer mehr bezahlen.

Würden aber Alle an der Umlage beteiligt sein, läge sie weit unter drei Cent. Also alles in allem ist das EEG eine gute Idee und richtig umgesetzt auch zum ersten Mal ein finanzieller Anreiz für uns Bürger, den Klimaschutz mit neuen Technologien voranzubringen und Umweltschutz nicht nur als kostenintensiv zu betrachten, sondern mit ihm auch gewinnbringend zu wirtschaften. Die Energiewende ist bisher eher eine Energierevolution, und zwar von uns Bürgern.

Was tun Sie, um sich am Markt behaupten zu können?

Fleck: Gerade weil es eine Energierevolution der Bürger ist, sagen wir: „Bleib gelassen“. Denn mit einem eigenen Solarkraftwerk mache ich nachhalmich komplett unabhängig von den weiter steigenden Strompreisen.
Um sich individuell und persönlich informieren zu können, bieten wir jetzt eine kostenlose Beratung an, immer am ersten Mittwoch im Monat ab 18 Uhr unter dem Motto „Sonniger Feierabend“ stellen wir Themen aus der Solartechnik vor. Den Anfang machen am 5. September die Stromspeichersysteme. 

Hier bieten wir jetzt schon moderne Stromspeichersysteme an, die es ermöglichen über lange Zeit ohne großen Energieverlust die Sonnenenergie vom Tag zu speichern.

Welches sind Ihre aktuellen Projekte?

Fleck: Wir haben viele Kundenanfragen, die weiter investieren oder eigene Solarkraftwerke betreiben wollen.
Wonach wir immer suchen, das sind geeignete Dach- oder Freiflächen. Wenn der Besitzer nicht selbst eine Anlage betreiben will, hat er auch die Möglichkeit, uns sein Dach zu vermieten und erhält über 25 Jahre sichere Mieteinnahmen und gleichzeitig einen konstant günstigen Stromertrag.

Aktuell realisieren wir Anlagen in Deutschland und Spanien mit insgesamt 15 Megawatt Sonnenstromleistung. Erstmals sind wir auch in Indien bei der Projektierung und Planung von Solarkraftwerken tätig. Das sind Länder, die sehr gut günstigen Strom selbst erzeugen und verbrauchen können.

Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie momentan?

Fleck: Wir haben feste und freie Mitarbeiter, alles in allem gut 40 Personen.

Wie hoch sind die bürokratischen Hürden im Ausland, zum Beispiel in Spanien?

Fleck: Wir prüfen die Gesetze sehr genau, aber was viel wichtiger ist, wie verlässlich sind die Gesetzgebungen? Wir haben es ja schon erlebt, dass bestehende Gesetze außer Kraft gesetzt wurden und nur durch die bestehenden EU-Richtlinien nicht abgeschafft werden konnten.

Haben Sie bei der Firmengründung 2001 mit Ihrem Erfolg gerechnet?

Fleck: Ehrliche Antwort? Ja, schon. Denn so wie die Gegebenheiten waren, gab es keinen „Haken“. Dass wir mit den Jahren an Aufgaben gewachsen sind und Herausforderungen nicht gescheut haben, das hat uns letztendlich dann den nachhaltigen Erfolg gebracht. Nicht zuletzt haben wir sehr konservativ kalkuliert und agieren nicht größenwahnsinnig, so dass wir weiterhin konkurrenzfähig sind.

Welche Visionen hatten Sie damals? Welche Träume sind vielleicht auch geplatzt? Welche Ziele verfolgen Sie heute?

Fleck: Wer mich kennt, weiß, ich bin ein optimistisch denkender Mensch. Ich sehe die Zukunft klar in der dezentralen und autarken Energiegewinnung. Wir brauchen eigentlich auch keine teuren Stromnetzautobahnen von Nord nach Süd. Jede Region hat natürliche Energiequellen, die gilt es, erst einmal aus zu schöpfen. Langfristig haben für mich die vier großen Stromkonzerne in ihrer aktuellen Unternehmensaufstellung keine Überlebenschance mehr.

Wenn wir es schaffen, Sonne, Wind, Wasser und Biomasse mit Hilfe von Speichersystemen als sichere Energielieferanten zu etablieren, sind wir allen anderen Ländern weit voraus. Die entscheidende Frage ist doch, haben wir denn eine Alternative?

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